Der Anflug auf Neuseelands Südinsel mit ihren Alpen bzw. Misty Mountains hätte nicht spektakulärer sein können. So leicht und angenehm wir über die anmutige Landschaft gleitend diesem Land näher kamen umso wuchtiger holte uns die Immigration auf den Boden zurück.

Deklarierte Wanderschuhe arteten zu einer Drogeninspektion aus, gefolgt von einem zweistündigen Verhör mit einer unfreundlichen Zollbeamten. Wir fühlten uns behandelt wie Schwerverbrecher. Unser Vergehen war einzig in ein Land einzureisen ohne Reiseplan und das noch für so lange Zeit.. Eindeutig, da muss etwas faul sein. Schlussendlich liess man uns doch ins Land. Dennoch das ganze hatten wir uns definitiv anders vorgestellt.

War der erste Schock überwunden, ging es schnell bergauf. Grund dafür war unser Airbnb-Gastgeber Ric. Bei ihm fühlten wir uns gleich zu Hause. Er ist Südafrikaner, besitzt aber auch die australische Staatsangehörigkeit. Zu der Zeit hatte Ric neben uns einen weiteren Gast: Dino ist ebenfalls südafrikanischer Australier und angehender Pilot von Air New Zealand. Angelique, eine Australierin, komplettierte unsere Ersatz-WG als häufiger Gast. Zusammen tranken wir viel Wein, kochten und assen zusammen, hatten gute Gespräche, avancierten zu Serienjunkies und erweiterten den Euro Vision Contest zum World Vision Contest mit dem folgenden Siegern.

Anstatt der ursprünglich geplanten drei Nächte blieben wir zehn..

Allerdings nicht nur wegen der angenehmen Atmosphäre. Wir durchkämmten die zahllosen Outdoor- und Bike-Shops und kauften uns Equipment für unsere Velo-Reise durch Neuseeland zusammen.

Daneben schauten wir uns auch Christchurch an. Allgegenwärtig ist hier überall das verheerende Erdbeben vor 5 Jahren. Unübersehbar an den zahlreichen Baustellen in der Stadt. Dennoch geht ähnlich wie auf Koh Phra Thong nach dem Tsunami auch hier das Leben weiter. Sehr symbolisch zu sehen an der neuen, trendy Shopping Mall aus ausrangierierten Container mit dem vielversprechenden Namen Re:START.