AHURIRI CONSERVATION PARK

VeloTREKKER in der Wildnis

Voller Vorfreude traten wir in die Pedalen und radelten den Ahuriri River entlang hoch. Der Wind war (schon wieder) denkbar ungünstig und wir kamen trotz reduziertem Gepäck (konnten einiges in Dunstan Downs wohlbehütet zurücklassen) kaum voran. Für die 28 Kilometer bis zur Ahuriri Base Hut, unserem ersten Übernachtungort, brauchten wir über vier Stunden. Der Wind war teilweise so stark, dass wir tatsächlich nicht mehr dagegen ankamen und effektiv absteigen mussten um das Fahrrad zu stossen.

Ahuriri Base Hut, die erste Übernachtung, war noch nicht wirklich in der Wildnis. Die Hütte war zwar sehr einfach, aber noch per 4x4 Auto zu erreichen. So waren wir dann auch nicht die einzigen, sondern in höchst angenehmer Gesellschaft eines Berner Fliegenfischers. Er steuerte das Bier bei und wir Popcorn (hat nur teilweise funktioniert :-D) und so verbrachten wir gemeinsam einen spannenden Abend an dem wir viel über sein Hobby erfuhren und uns übers Reisen austauschten.

Am nächsten Tag kurz nach der Hütte erreichten wir "Road's End". Weiter ging es nur noch zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Der Weg war nicht immer einfach zu finden über Stock und Stein, durch Gras und ja lange ging es nicht bis die erste Bachüberquerung anstand. Schuhe ausziehen und das Gefährt durch die eisigen Fluten manövrieren, diese Tätigkeiten sollten uns noch einige Male begleiten.

Shamrock Hut war unser Daheim für zwei Tage, Annehmlichkeiten: keine. Wasser mussten wir am Fluss holen und abkochen. In dieser Zeit sahen wir keinen anderen Menschen und fühlten uns wahrlich in einer anderen Welt.

Die einzige Gesellschaft bot neben uns selbst der Wind und kaum liess der einmal nach, wünschten wir er hätte nicht. Denn dann machten wir die äusserst unangenehme Bekanntschaft mit den Sandflies, vor denen wir zuvor glücklicherweise verschont geblieben waren. Man konnte sich wahrlich fragen, wovon sich diese Viecher ernährten wenn gerade keine Velofahrer zugegen sind.

Somit blieb uns gar nichts anderes übrig als es uns drinnen bequem und gemütlich zu machen.

Ohne Gepäck und im Wander-Tenu begaben wir uns mit den Fahrrädern auf Erkundungstour. Allzu lange ging es nicht bis wir den Weg verloren hatten und wenig später liessen wir die Bikes zurück, da uns das Vorankommen zu Fuss schneller schien. Wir passierten Hägens Hut, eine weitere Hütte, niemand war dort. Weiter oben im Tal trafen wir auf einen wundervollen Wasserfall. Diesen nutzten wir für eine grossartige Dusche. Erfrischt gingen wir wieder zurück, fanden den Weg und überquerten mehrmals den Fluss.

Nach vier Tägen und drei Nächten neigten sich die Vorräte langsam dem Ende entgegen. So beschlossen wir nach Dunstan Downs zurückzukehren. Die Hälfe des Weges hatten wir zurückgelegt, dann warf uns der Wind nochmals alles entgegen was er hatte. Getrieben von der Aussicht auf ein grossartiges Nachtessen bei Tim & Geva und einem guten Glas Wein oder zwei kämpften wir dagegen an. Als wir das Haus erblickten waren die Jubelschreie wohl weitherum zu hören und als erstes wurden wir vom Blökgebell von Henry begrüsst. Duschen, waschen, Apéro mit Bier und grossartiges Essen mit Wein, die Zivilisation hat schon auch ihre Vorzüge. ;-)

 

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