Wie wir bei der Überfahrt von Campbell River (Vancouver Island) nach Powell River (Festland BC) herausfanden, ist die Fahrt entlang der Sunshine Coast unter Biker & Bike-Trekker sehr beliebt. Denn mit uns waren ca. 500 andere Biker auf der Fähre. :-) Wie das? Das berühmte "BC bike race" startete. Wie wir lernten ein mertägiges Rennen durch die Sunshine Coast bis Whistler. Aus diesem Grund wurden "wir" ;-) in Powell River äusserst spektakulär empfangen. Von der Fähre fahrend, wurden wir mit Kuhglocken-"Geläut" und Dudelsack-Musik begrüsst und durften wie "die andern Sportstars" durch die spalierstehenden, applaudierenden Massen stolzieren. Wiedermal eine neue Erfahrung für uns, man könnte sich fast daran gewöhnen. ;-)

Nach diesem Tag ging es wenig spektakulär dafür gemütlich weiter. Wieder einmal fuhren wir direkt in eine Regenfront. So beschlossen wir für die nächsten Tage ein Hostel zu nehmen. Wir richteten uns in dessen Aufenthaltsraum gemütlich ein und verbrachen die Regentage mit Fotos sortieren, Blog schreiben, die Weiterfahrt organisieren, diskutieren, Chor-Konzerte besuchen, Essen gehen, Kaffee trinken und schlafen. Wie ihr seht, liessen wir es uns gut gehen. :-)

Nach ein paar Tagen in Powell River, konnten wir nicht mehr ruhig sitzen, Zeit unsere sieben Sachen zu packen und aufzubrechen. Wir machten uns auf nach Saltery Bay um dort die Fähre nach Earls Cove zu erwischen. Gut ausgeruht und frisch gestärkt waren wir schneller als geplant und konnten schon am Nachmittag unser Zelt in Egmont aufbauen. Auf diesem Camping hatten wir viele Nachbarn. 3 Hähne und ein Dutzend Hühner. So haben wir gelernt, dass unser "Kikeriki" überhaupt nicht dem Laut eines Hahnes entspricht. :-) Nach einer Nacht ging es weiter nach Sechelt, der grösste Ort entlang der Sunshine Coast. Aber auch dieser Ort konnte uns nicht länger als eine Nacht halten und wir machten uns auf den Weg nach Roberts Creek. 

Nach drei Tagen bewölktem Himmel, wenig Sonne und milden Regenschauern, wurde es für die nächsten Tag stürmisch und regnerisch angesagt. Somit flüchteten wir uns schon zum zweiten mal in ein Hostel auf unserem "Sunschine-Coast" Trip. Das Hostel Up The Creek perfekt zu uns. Der Host, selbst ein leidenschaftlicher Bike-Trekker, war 6 Jahre seines Lebens mit dem Fahrrad um die halbe Welt gereist. Der Bike-Lifestyle prägt stark das Hostel und es ist optimal für Bike-Trekker ausgelegt. Wiedermal ein Glücksgriff. :-) Wir verbrachten zwei Nächte im Hostelzimmer um alle unsere Sachen zu trocknen. Da wir uns so pudelwohl fühlten, beschlossen wir unsere übrige Zeit (bis wir Martin's Eltern treffen) dort zu verbringen. Wir schlugen unser Zelt knapp eine Woche im wunderschönen Garten des Hostels auf. Gäste kamen, Gäste gingen, doch wir gehörten schon beinahe zum Inventar. ;-)

Wir genossen die "Regen-Zeit" lesend in den gemütlichen Hängematten auf der Veranda, verbrachten einen ganzen Tag damit ein 700-teiliges (sehr schwieriges) Puzzle vom Schloss Gruyère zu lösen, lauschten spannende Geschichten und hatten anregende Diskussionen mit anderen Hostelgästen, versuchten unser Glück beim Spiel des Lebens, kochten, lachten und assen. Wenn sich die Sonnenstrahlen einmal zeigten, genossen wir den Strand, den Markt und das kleine Café in Roberts Creek und machten ausgiebige Spaziergänge in den wunderschönen Wälder der Umgebung. So verging auch diese Zeit, anders als geplant, aber trotzdem wunderbar.